Der Balkankonflikt im Film: Die besten Dokumentarfilme

Die Aufarbeitung der Jugoslawienkriege begann mit der Einrichtung des „International Criminal Tribunal for the former Yugoslavia“ durch Resolution 827 des UNO-Sicherheitsrats vom 25. Mai 1993, das für die Verfolgung schwerer Verbrechen, die seit 1991 in den Jugoslawienkriegen begangen wurden, zuständig war. Auch Film und Fernsehen haben sich seit 1995 den unterschiedlichen Aspekten dieses Konflikts gewidmet. Bis heute ist eine Vielzahl an Dokumentarfilmen und Spielfilmen aus lokaler sowie internationaler Produktion entstanden. Attitude hat die zehn besten Filme ausgewählt. In diesem Beitrag: Die Besten Dokumentarfilme.

Die meisten Dokumentationen wurden von internationalen Journalisten für das Fernsehen produziert. aber es sind auch einige künstlerisch wertvolle Dokumentarfilme einstanden, die, mehrheitlich von Einheimischen oder Zeitzeugen gedreht, auf Festivals gezeigt und vielfach ausgezeichnet wurden. Wir haben zehn sehr unterschiedliche aber allesamt unbedingt sehenswerte Dokumentarfilme zum Thema Balkan ausgewählt und hier zusammengestellt: 1.“Bruderkrieg – Der Kampf um Titos Erbe“ (ORF,BBC 1995), 2.„Illusion Jugoslawien – Der künstliche Zusammenhalt“ (Arte, 2016) 3.„Balkan Spirit“ (Hermann Vaske, 2012), 4.„Himmel über Srebrenica“ (Philipp Ruch 2012), 5.„Mutig, missbraucht, mächtig – Die Frauen von Sarajevo“ (WDR, 2015) , 6.„Die Schatten von Srebrenica – 20 Jahre nach dem dem Bosnienkrieg“ (ARD Studio Wien & BR, 2015), 7.„Svjedok – der Zeuge“ (Haris Bilajbegović, 2012), 8.“Die Jagd auf Radko Mladic“ (Olivier Pighetti, 2010), 9. „Slobodan Milosevic – Das letzte Gericht“ (Michael Christoffersen, 2007), 10. „Liebe unerwünscht! Der zerrissene Balkan“ (Darko Handrick, WDR, 2017). Alle Videos sind hier direkt auf der Seite oder über die verlinkten Titel abrufbar.

1. Bruderkrieg: Der Kampf um Titos Erbe

Bruderkrieg

Bruderkrieg“ ist die erste umfassende Dokumentation über den Krieg in Jugoslawien. Von den Anfängen des serbischen Nationalismus bis zu den Friedensverhandlungen in Dayton beschreibt dieser packende Film alle wichtigen Ereignisse, Schauplätze, Katastrophen.

Die 6-teilige Dokumentationsreihe um den Zerfall Jugoslawiens wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Sie wurde 1995-1996 im Auftrag von ORF und BBC produziert und beinhaltet eine besondere Art der Kriegsberichterstattung. In den sechs Filmen kommen nicht nur alle Staatsoberhäupter der verfeindeten Republiken Ex-Jugoslawiens zu Wort, sondern auch rivalisierende Generäle und Freischärlerführer, von denen mehrere der ethnischen Säuberung und des Völkermordes bezichtigt werden. Sie haben gemeinsam an der Fernsehproduktion teilgenommen, schildern ihre Version der entscheidendsten Momente der Krise und erzählen, was sie getan haben und weshalb.

“Bruderkrieg – Der Kampf um Titos Erbe” wurde während zweier Jahre in allen sechs jugoslawischen Republiken sowie in den Territorien der aufständischen Serben in Kroatien und Bosnien gedreht. Die Serie verwendet zuvor nie gezeigtes Filmmaterial der jugoslawischen militärischen Spionageabwehr.

Bruderkrieg: Der Kampf um Titos Erbe
Teil 1: Der Sprengsatz
Teil 2: Die Lunte brennt
Teil 3: Explosion
Teil 4: Flächenbrand
Teil 5: Sicherheitszonen
Teil 6: Der kalte Friede

Dokumentation in 6 Teilen, Produktion: ORF, BBC, Jahr: 1995, Dauer: 49 Minuten je Folge


2. Illusion Jugoslawien

Illusionjugoslawien

Die zweiteilige Dokumentation erzählt die Geschichte einer Hoffnung: der Hoffnung der südslawischen Völker, in einem gemeinsamen Staat zusammenzuleben. In den 90er Jahren fand dieser Wunsch im Balkankonflikt ein blutiges Ende. Die verschiedenen Staatsformen – vom Königreich Jugoslawien Alexanders I. (1918–1941) über die von Tito gegründete Sozialistische Föderative Republik (1945–1992) bis zur Bundesrepublik Jugoslawien unter dem Herrschaftsanspruch von Slobodan Milosevic (1992–2003) – waren jeweils nur kurzlebig. Nie wurde dauerhafte institutionelle, politische und soziale Stabilität erreicht. Die zweiteilige Dokumentation analysiert die innere Dynamik, die diesem wiederholten Scheitern zugrunde liegt, und gibt Einblick in die politische, wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Balkanstaaten.

Illusion Jugoslawien (1/2): Der Künstliche Zusammenhalt

Illusion Jugoslawien (2/2): Unweigerliches Auseinanderdriften

Dokumentation in 2 Teilen, Produktion: Miriana Bojic Walter, ARTE France & Zeta Productions, Regie: Vincent de Cointet, Jahr: 2016, Dauer: 55 Minuten je Folge


3. Balkan Spirit

Balkanspirit

Gemeinhin gilt der Balkan politisch und gesellschaftlich als einer der letzten latent chaotischen Krisengebiete Europas. Dass sich im Zuge der Zersplitterung verkrusteter Staatengemeinschaften auch eine lebensfrohe und diversifizierte Kulturvielfalt entwickelt hat, die im Schatten der Repression mannigfaltige Blüten treibt, zeigt der philosophisch getönte Dokumentarfilm auf eindrucksvolle Weise, die Mut macht. Zu Wort kommen kulturelle „Botschafter des Balkans“, etwa der Musiker Goran Bregovic, der Filmemacher Emir Kusturica sowie die Performance-Künstlerin Marina Abramovic.

Balkan Spirit

Dokumentarfilm,, Produktion und Regie: Hermann Vaske, Jahr: 2012, Dauer: 60 Minuten


4. Himmel über Srebrenica

Himmmel_über_Srebrenica

Am 11. Juli 1995 zerstören die schlimmsten Verbrechen nach dem Zweiten Weltkrieg in Europa die bosnische Kleinstadt Srebrenica. Den unvorstellbaren Erschiessungen und Deportationen geht ein Verrat an der Menschheit voraus: Während 40.000 Zivilisten gebannt in den Himmel von Srebrenica starren und auf ein Zeichen der Weltgemeinschaft warten, das ihren Schutz garantiert, entscheidet das Hauptquartier der Vereinten Nationen, sie kampflos auszuliefern. 8.372 Menschen kostet dieser Verrat das Leben.

Himmel über Srebrenica beruht auf geheimen Protokollen des Führungsstabs der UN und zeigt, was die Generäle am Vorabend der Katastrophe im Hauptquartier in Zagreb besprechen. Die Entscheidungsebene wird neben nie veröffentlichtes Originalmaterial geschnitten.

„Eindrücklich formt der Film eine Antwort darauf, wie Srebrenica hätte verhindert werden können und was für die Zukunft der Menschheit daraus gelernt werden muss.“  – Christian Schwarz-Schilling

„Wer den Film nicht gesehen hat, hat etwas verpasst!“ – Ralf Fücks, Heinrich-Böll-Stiftung

„Auch wenn man an Europa verzweifelt: anschauen!“ – Beate Ziegler, Forum Menschenrechte

„Es verfolgen einen die Bilder des ‚In-den-Himmel-Starrens‘ und ‚Auf–die Hilfe-von-oben-Wartens‘, nicht durch einen imaginären Gott, sondern durch die europäische Zivilisation!“
Johannes Seelang

Himmel über Srebrenica

Regie: Philipp Ruch, Produktion: Firas Sabbagh, Daniel Atzorn, Darsteller: Max Woelky, Daniel Chrétien, Nina Moser, Marita Hueber, Jahr: 2012, Dauer: 100 Minuten

Website des Films: Zentrum für Politische Schönheit – Lethe


5. Mutig, missbraucht, mächtig – Die Frauen von Sarajevo

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Frauen im Bosnienkrieg: Zu Tausenden werden sie zu Opfern, in Lager gepfercht und vergewaltigt, ihrer Familie beraubt. Im Krieg entwickeln sich Frauen aber auch zu mutigen Heldinnen, die Menschenleben retten. Und nicht zuletzt sind es auch Frauen, die den Krieg mit verantworten.

Sarajevo, Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina, ist 1992 der Schauplatz eines multiethnischen und -religiösen Bruderkrieges. Im Häuserkampf reiben sich serbische und bosniakische Truppen auf. Dazwischen sind Frauen und Kinder unter Beschuss. Der Krieg kommt über Nacht nach Sarajevo – und bleibt dort 1.425 Tage lang. Während die Männer kämpfen, müssen die Frauen neue Aufgaben und Rollen übernehmen: Sie werden zu Überlebenskünstlerinnen und Ernährerinnen der Familien, sie werden zu Verfolgten, aber auch zu Kämpferinnen. Alma Hurem ist zwölf Jahre alt, als der Dokumentarfilm „Miss Sarajevo“ mit ihr als Hauptprotagonistin gedreht wird, mitten im Bosnienkrieg. Das Mädchen und ihre Freunde bewahren sich eine kindliche Fantasiewelt, umgeben von Schutt, Häuserkämpfen und Gewehrsalven. Wie erlebt sie ihre Heimatstadt heute, und wie blickt sie auf das Mädchen zurück, das sie vor 20 Jahren war? Zum ersten Mal vor einer westlichen Kamera spricht Biljana Plavšic, die ehemalige Präsidentin der Republik Srebska: Sie ist die einzige Frau, die vor dem Den Haager Tribunal als Kriegsverbrecherin für das ehemalige Jugoslawien verurteilt wurde. Bis heute sind ihre Aussagen und Überzeugungen radikal und faschistisch, trotz eines reuigen Schuldbekenntnisses vor dem Gerichtshof in Den Haag.

Autorin Natali Amiri lässt zehn bosnische Frauen aller Altersstufen ihre jeweiligen Kriegserlebnisse erzählen und reflektieren. Es entsteht ein eindringliches, dichtes Bild weiblicher Lebens- und Überlebensmodelle während einer jahrelangen Ausnahmesituation.

Mutig, missbraucht, mächtig – Die Frauen von Sarajevo

Regie: Natalie Amiri, Produktion: WDR, Jahr: 2015, Dauer: 45 Minuten


6. Die Schatten von Srebrenica – 20 Jahre nach dem dem Bosnienkrieg

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Im Juli 1995 fiel die UN-Schutzzone Srebrenica. Der Mord an circa 8000 Muslimen gilt als das größte Massaker in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Noch immer sind nicht alle Opfer identifiziert.Wie leben die Menschen in Bosnien 20 Jahre danach mit der schrecklichen Geschichte? Wie stark beherrscht die Vergangenheit die Zukunft?

In einem großen, medienübergreifenden Projekt haben die fünf BR-Südosteuropa Korrespondenten für Hörfunk und Fernsehen am ARD-Studio Wien dieses Geschehen für Fernsehen, Radio und Internet aufgearbeitet. Bestandteil davon ist auch diese Dokumentation:

Susanne Glass portraitiert Hasan Nuhanovic, den Dolmetscher der niederländischen UN-Soldaten, die Tausende Bosnier, die bei ihnen Schutz suchten an Ratko Mladic auslieferten. Damit schickten sie auch seinen Vater und Bruder in den Tod.

Ralf Borchard begleitet einen Journalisten in Sarajewo, der als junger Mann den Kriegsgräueln ins Allgäu entkommen konnte und inzwischen wieder nach Bosnien zurückgekehrt ist.

Stephan Oszvarth besuchte Sonja Karadzic, die Tochter von Radovan Karadzic, die in inzwischen als Parlamentsabgeordnete die Taten ihres Vaters verteidigt.

Und Karla Engelhardt und Till Rüger waren bei einer der Mütter von Srebrenica sowie bei Gerichtsmedizinerin, einer Serbin, die versucht, dem Tod ein Gesicht zu geben.

So wird in fünf sehr persönlichen Portaits das grauenhafte Geschehen von vor 20 Jahren noch einmal reflektiert, das bis heute seine Schatten wirft.

Die Schatten von Srebrenica – 20 Jahre nach dem dem Bosnienkrieg

Regie: Susanne Glass, Produktion: ARD Studio Wien & BR, Jahr: 2015, Dauer: 45 Minuten

Die Schatten von Srebrenica – Webspeacial zum Film


7. Svjedok – der Zeuge

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Dieser Film basiert auf einer wahren Begebenheit, die sich während des Krieges in Bosnien und Herzegowina zugetragen hat. Einige der im Film mitwirkenden Personen haben dieses schreckliche Ereignis selbst durchleben müssen. Rajif Begić, der Zeuge, wirkte im Film persönlich mit und mimte sich selbst. Durch seinen starken Willen, Einsatz und Mut stellte er sich den serbischen Kriegsverbrechern und sagte vor dem Den Haager Tribunal und dem Obersten Gerichtshof von Bosnien Herzegowina öffentlich gegen sie aus. Am 31. Mai 1992 wurden sein Dorf Begići und die Nachbardörfer von Tschetniks überfallen und eingenommen. Alle Männer wurden zusammengepfercht und mussten den Marsch Richtung Brücke von Vrhpolje antreten. Auf der Brücke wurden die Gefangenen in einer Reihe aufgestellt und gezwungen ins Wasser zu springen. Die Tschetniks schossen von der Brücke aus auf die um ihr Leben Schwimmenden. So wurde einer nach dem anderen hingerichtet. Im Wasser wurden sie dann von den Tschetniks erschossen.

Der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien nahm im Dezember 1994 seine Tätigkeit auf und erhob insgesamt 161 Anklagen. Erst im Jahr 2011 wurden die letzten beiden dieser Kriegsverbrecher in Serbien gefasst! Ratko Mladić am 26. Mai, er war der meistgesuchte Kriegsverbrecher Europas und am 20. Juli Goran Hadžić.

Svjedok – Der Zeuge

Regie: Haris Bilajbegović, Produktion: illuminat film, Jahr: 2012, Dauer: 42 Minuten


8. Die Jagd auf Radko Mladic

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Die Festnahme von Ratko Mladic am 26. Mai 2011 hat im ehemaligen Jugoslawien die alten gesellschaftlichen Frontlinien wieder aufbrechen lassen. Jene, für die er ‚der Retter der Serben in Bosnien-Herzegowina‘ war, demonstrieren auf den Straßen gegen die Auslieferung des ehemaligen Generals an den internationalen Strafgerichtshof in Den Haag.

Aber für viele andere, vor allem für die Bewohner von Srebrenica, ist der Jugoslawien-Krieg erst jetzt wirklich zu Ende. Der als ‚Schlächter vom Balkan‘ bekannt gewordene Kriegsherr war der letzte aus der Trias Miloševic-Karadžic-Mladic, der sich einer gerichtlichen Verfolgung durch Flucht entzogen hatte. Die Dokumentation über ‚Die Jagd nach Ratko Mladic?‘ zeigt in allen Facetten die frustrierende und vertrackte Suche nach dem mutmaßlichen Kriegsverbrecher. Regisseur Oliver Pighetti hat sich jahrelang an jede verfügbare Spur geheftet und ehemalige serbische Sniper, Mladic-Getreue und andere Weggefährten des Generals vor die Kamera gebracht. Außerdem hat er privates Filmmaterial von Mladic aufgestöbert, das dessen Leben nach der militärischen Karriere dokumentiert.

Die Jagd auf Radko Mladic

Regie: Olivier Pighetti, Produktion: Eclectic production, Jahr: 2010, Dauer: 51 Minuten


9. Slobodan Milosevic – Das letzte Gericht

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Am 3. Juli 2001 begann in Den Haag der Prozess gegen das ehemalige jugoslawische Staatsoberhaupt Slobodan Milosevic, der in 66 Klagepunkten wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Völkermord und Massakern angeklagt wurde und sich für Massenvertreibungen, Deportationen, Plünderungen und Folter verantworten musste. Der Dokumentarfilm, dessen Team als einziges Zugang zum Prozess hatte und mit den Hauptbeteiligten des Prozesses reden konnte, gewährt einen exklusiven Einblick in den Prozessverlauf und stellt den Angeklagten, seine ehemaligen Berater und die Chefankläger vor.

Slobodan Milosevic – Das letzte Gericht

Regie: Michael Christoffersen, Produktion: Mette Heide, Jahr 2007, Dauer: 115 Minuten


10. Liebe unerwünscht! Der zerrissene Balkan

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Bosnien Herzegowina: Ein Zaun trennt den Schulhof zwischen bosnischen Muslimen und bosnischen Kroaten in Travnik. Und auch das Schulgebäude ist nach Ethnien getrennt. Die Muslima Amela ist hier zur Schule gegangen und mit dieser Teilung groß geworden. Doch nicht nur die Politik, sondern auch die Eltern pflegen die ethnische Abgrenzung vom Nachbarn. So war schon immer klar – Amela wird selbstverständlich einen Muslim heiraten. Kontakte zwischen den Volksgruppen sind unerwünscht, selbst in den Hofpausen. Dabei hatte das Verfassungsgericht schon 2012 die „Zwei-Schulen-unter-einem-Dach-Politik“ als verfassungswidrig erklärt. Im Alltag wird sie dennoch weiter praktiziert, auch wenn sie heute keiner mehr so nennen will.

Vor zwei Jahrzehnten schossen in Bosnien – Herzegowina Nachbarn auf Nachbarn. Auch heute sind die Folgen des Krieges im Land noch sichtbar, in den zwischenmenschlichen Beziehungen sind sie allgegenwärtig. Im Land leben bosnische Muslime, bosnische Kroaten und bosnische Serben. Sie sagen sie leben gemeinsam, doch beim genaueren Hinsehen leben sie eigentlich nebeneinander. Denn einen Ehepartner einer anderen Volksgruppe würden nur die Wenigsten akzeptieren.

Liebe unerwünscht! Der zerrissene Balkan

Regie: Darko Handrick, Produktion: WDR, Jahr: 2017, Dauer: 30 Minuten

Demnächst: Die besten Spielfilme!

Bilder: Pressematerial der Producer und Screenshots der Videos

3 Kommentare

  1. Auweia! Meine „RedBox“ hat aber nix mit der Balkankrise zu tun (siehe das „Filmposter „Spirit“). Hast Du eine besondere Beziehung zum Balkan?

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    1. Eine Beziehung zum Balkan? Ich würde sagen Ja und Nein. Ethnisch betrachtet in überhaupt keiner Weise. Ich war auch noch niemald dort. Aber ich schreibe über Menschenrechte. Ich bin Europäerin, ich bin Deutsche und, vor allem: ich komme aus Dachau. Universell betrachtet haben wir alle etwas mit dem Balkan zu tun. Der Balkan-Konflikt ist in diesem Sinne exemplarisch: Totalitarismus – Nationalismus – Rassenideologie – Propaganda – Religionen – Krieg – Hunger – Armut – Vertreibung – Völkermord. In welchem Konflikt geht es um etwas anderes? Ich habe kürzlich Bekanntschaft mit einem pensionierten Geschichtslehrer gemacht, der mich an die Weisheit aller Historiker erinnert hat: „Das einzige was der Mensch aus der Geschichte lernt, ist, dass er nichts aus der Geschichte lernt.“ Oder wie Mark Twain es formuliert hat: „Die Geschichte wiederholt sich nicht. Aber sie reimt sich.“

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      1. Mmmh, ich hatte das gleiche Thema in meinem Post Beautiful Creatures: Mosquitos angesprochen….es ist mir beim Tippen einfach ein wenig mit mir durchgegangen…damals habe ich mir das Unvermögen aus Geschichte & Erfahrung zu lernen, damit erklärt, dass die Lebensspanne dieser Kreaturen zu kurz ist und das keine Brutpflege / Erziehung / Ausbldung von den Mücken geleistet wird. Habe den Verdacht, dass solche Überlegungen auch auf Humanoide zutreffen.
        Ausserdem kann man eben nur seine ganz eigenen Erfahrungen sammeln, um daraus zu lernen….ansonsten sind es keine Erfahrungen. Es kommt also immer wieder zu Reset Schlaufen.

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