Die Autorin Jana Hauschild (Psychologin freie Journalistin) beschäftigt sich in ihrem Artikel mit der Frage: „In vielen Filmen sind Protagonisten psychisch krank.Wann zeichnen Filme ein realistisches Bild, wann bilden sie bloß Vorurteile ab?“. Sie geht dabei auf die Problematik ein, dass viele Filme klischeehafte und wissenschaftlich nicht-fundierte Rollenbilder von psychisch Kranken und Therapeut*innen abzeichnen, sowie ein negatives, längst überholtes Bild psychiatrischer Kliniken tradieren, das mit der heutigen realen Situation in westlich-zivilisierten Ländern nichts mehr zu tun hat. Zudem beleuchtet sie die Problematik, dass psychisch kranke Filmcharaktere häufig Gewalttäter sind, während in der Realität die wenigsten Menschen mit psychischen gewalttätig sind, was den Zuschauer*innen ein fatal falsches Bild tradiert. Diese Realitätsverzerrung untermauert sie durch verschiedene Filmanalysen. Zusätzlich zeigt sie allerdings auch Beispiele von Filmen auf, bei denen Psychologen mitgewirkt haben, oder Schauspieler sich für ihre Rolle intensiv mit Betroffenen beschäftigt haben.
Unter anderem schreibt sie: „Wie ist das Leben an der Seite eines depressiven Ehemanns? Wie verhält sich ein Psychiater bei der Therapie? Filme bieten Einblicke in das für viele Menschen unbekannte Terrain der psychischen Erkrankungen. Doch nicht immer zeichnen die Drehbuchautoren ein realistisches Bild von Angststörung, Schizophrenie oder Sucht.“ und warnt: „Eine psychiatrische Diagnose ist noch immer ein Stigma, das viele davon abhält, sich helfen zu lassen. Betroffene fürchten, von ihren Mitmenschen den Stempel „Verrückt“ aufgedrückt zu bekommen. Filme sind daran nicht unschuldig.“
Link zum ganzen Artikel:
Psychische Störungen im Film – Irre Mörder, anzügliche Therapeuten: „A Beautiful Mind“, „Rain Man“, „Das Schweigen der Lämmer“: In vielen Filmen sind Protagonisten psychisch krank. Wann zeichnen Filme ein realistisches Bild, wann bilden sie bloß Vorurteile ab?
Lesenswert!
Bild: By Hasaw öztürk (Own work) [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons
Der Beitrag ist wirklich interessant. Ich habe in meiner Seminararbeit über die forensische Psychologie unter anderem auch darüber geschrieben, wie auch Printmagazine heutzutage mit falschen diagnostischen Aussagen um sich werfen um möglichst reißerisch und stigmatisierend darzustellen;(
LikeGefällt 1 Person