Jede dritte Frau und jeder fünfter Mann, im Durchschnitt also über ein Viertel der Menschen in Deutschland zwischen 18 und 79 Jahren, leidet im Laufe eines Jahres mindestens einmal an einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung!
Darunter leiden 55,2% unter Angststörungen, 32,4%% unter Depressionen, 30% unter Persönlichkeitsstörungen, 15,4% unter Alkoholabhängigkeit, 12,9% unter Zwangsstörungen, 12,6% unter somatoformen Störungen, 9,3% unter psychotischen Störungen, 8,2% unter posttraumatischen Belastungsstörungen, 6,5% unter Medikamentenmissbrauch und 5,4% unter bipolaren Störungen.
Die Wahrscheinlichkeit mindestens einmal im Leben von einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung betroffen zu sein wird in Deutschland derzeit auf rund 45% geschätzt.
Bei einem Drittel tritt die Erkrankung nur einmalig auf. Bei einem Drittel bleibt die Erkrankung bestehen, aber fluktuiert in ihrem Schweregrad. Und bei einem Drittel sind die Erkrankungen chronisch und bleiben über Jahre hinweg bestehen.
Sehr häufig leiden Betroffene auch unter mehreren psychischen Erkrankungen gleichzeitig. 55% haben nur eine Diagnose, während 22% die Diagnosekriterien für 2 Diagnosen erfüllen, 10% für 3 Diagnosen und 13% für 4 oder mehr Diagnosen.
Psychische Erkrankungen sind in Deutschland die Hauptursache für ein gesundheitsbedingtes frühzeitiges Ausscheiden aus dem Erwerbsleben!
42,2% der jährlichen Frühberentungen gehen auf psychische Erkrankungen zurück, noch vor Muskel-Skelett-Erkrankungen (13,7%), Krebserkrankungen (12,6%), Herz-Kreislauf-Erkrankungen (9,6%), Erkrankungen des Nervensystems (5,8%), Atemwegserkrankungen (3%) und anderen somatischen Diagnosen (13,3%)
Mehr als ein Viertel der erwerbsunfähigen Rentner leben in Einkommensarmut, mit durchschnittlich rund 600€ Erwerbsminderungsrente pro Monat.
In Deutschland sterben jährlich mehr als doppelt so viele Menschen durch Suizid, als durch Verkehrsunfälle!
und….
in acht von zehn Fällen kündigen die Betroffenen ihre Suizidabsichten vorher an!
Pro Jahr nehmen sich in Deutschland ca. 10.000 Menschen das Leben. Die Zahl der Verkehrstoten liegt dagegen unter 4000. Zudem unternehmen pro Jahr 100.000 bis 150.000 Deutsche einen Suizidversuch.
Das bedeutet: etwa alle 53 Minuten nimmt sich in Deutschland ein Mensch das Leben. Alle 5 Minuten, schätzen Fachleute, versucht es jemand. Knapp zwei Drittel aller Suizide werden von Jungen und Männern begangen. Die Rate der Suizidversuche dagegen ist bei Mädchen und Frauen viel höher. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass Jungen und Männer bei Suizidversuchen zu härteren Methoden greifen und deshalb seltener gerettet werden können.
Selbstmord ist die zweithäufigste Todesursache bei jungen Menschen zwischen 15 und 29 Jahren.
Migrationshintergrund stellt einen Risikofaktor für psychische Erkrankungen dar!
Jeder fünfte Einwohner Deutschlands besitzt einen Migrationshintergrund. Zahlreiche empirisch-wissenschaftliche Studien belegen, dass Menschen mit Migrationshintergrund häufiger psychisch krank werden als die Allgemeinbevölkerung. Einen genauen Faktor, um wieviel das Erkrankungsrisiko tatsächlich erhöht ist, gibt es allerdings mangels einer allgemein-repräsentativen Studie bislang nicht.
Schätzungsweise über die Hälfte aller Flüchtlinge, die Deutschland seit 2015 erreicht haben, leiden unter einer psychischen Erkrankung!
Die meisten leiden unter posttraumatischen Belastungsstörungen als Folge von Tod, Flucht, Krieg, Terror und Folter. Frauen, Kinder und Jugendliche sind besonders betroffen.
Quellen: Robert-Koch-Institut, Technische Universität Dresden, DGPPN (Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde), Freunde für’s Leben e.V., WHO (World Health Organisation), Statistisches Bundesamt