Neue Langzeit-Studie aus USA beweist: Frauen die nicht abtreiben dürfen, geht es später schlechter als Frauen, die abgetrieben haben

Seit Jahren argumentieren Abtreibungsgegner*innen weltweit unter anderem damit, eine Abtreibung schade der psychischen Gesundheit der betroffenen Frau, auch wenn zahlreiche wissenschaftliche Studien längst nachgewiesen haben, dass sich kein Kausalzusammenhang nachweisen lässt. Eine neue Langzeit-Studie von Forschern der University of California kam nun hingegen zu dem Ergebnis, dass es Frauen, denen eine Abtreibung verwehrt wurde, fünf Jahre später gesundheitlich schlechter ging, als Frauen, die eine Abtreibung durchführen ließen.

Für die Studie analysierten die Wissenschaftler die Daten von 874 Frauen, die sich in den Jahren 2008 bis 2010 in verschiedenen Kliniken in den USA zu Abtreibungen informiert hatten. 711 der Teilnehmerinnen haben eine Abtreibung durchführen lassen und 163 der Frauen ein Kind bekommen, nachdem ihnen eine Abtreibung verweigert wurde.

Alle Frauen wurden in regelmäßigen Abständen zu ihrer Gesundheit, ihrem psychischen Befinden und ihrem Gewicht befragt. Allerdings nahmen nur etwas über die Hälfte aller Teilnehmerinnen bis zum Ende der Studie an den Befragungen teil.

Die Forscher kamen zu dem Ergebnis: Die Frauen, die ungewollt ein Baby bekommen hatten, litten öfter unter einem allgemein schlechten Gesundheitszustand, chronischen Krankheiten und anhaltenden Schmerzen. 

Gegenüber dem Time Magazine gab der Hauptautor der Studie Lauren Ralph gegenüber dem „Time“-Magazin an:

„Das Argument, dass Abtreibungen Frauen schaden, lässt sich mit unseren Daten nicht halten. Die Ergebnisse der Studie zeigen die Konsequenzen, wenn wir Frauen weiterhin den Zugang zu Abtreibungen verweigern.“ 

Links zum Thema:

„Frauen, die nicht abtreiben dürfen, geht es später schlechter als Frauen, die abgetrieben haben“ – Brigitte.de

„Studie: Frauen, die nicht abtreiben dürfen, geht es später schlechter als Frauen, die abgetrieben haben“ – Stern.de

“Women Who Are Denied Abortions May Face Long-Lasting Health Problems, Study Says” – Time Magazine

“Women denied an abortion suffer worse health 5 years later than those who are granted one – even in the second trimester, study finds” – DailyMail Online

Erste Langzeitstudie erschienen: Abtreibung für die Gesundheit weniger riskant als eine Geburt? – healthtv.de

Publikation der Studie:

Ralph LJ, Schwarz EB, Grossman D, et al: „Self-reported physical health of women who did and did not terminate pregnancy after seeking abortion services. A cohort study.” – Annals of Internal Medicine, 2019

Hintergrundinformationen:

Schwangerschaftsabbrüche in den USA Make  America Pink Again – Eine Analyse von Rieke Havertz – ZeitOnline

Das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche ist in den USA umkämpft wie nie. Und immer mehr von der Regierung Trump benannte Richter schränken die Optionen für
Frauen ein.

In den USA werden unterdessen unter Donald Trump die Abtreibungsrechte immer weiter eingeschränkt. Seine 2016 getätigte Aussage, Abtreibungen müssten bestraft werden, sorgte für einen weltweiten Eklat.

Darüber berichtete unter anderem der Stern:

„Rede zur Lage der Nation: „Babys werden kurz vor der Geburt aus der Gebärmutter gerissen“: Trumps Lügen zum Thema Abtreibung“ – Stern.de

 

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