„Das Geheimarchiv im Warschauer Ghetto“ – Dokumentarfilm

Die außergewöhnliche Geschichte des Oneg-Shabbat-Archivs als aufwendiger Dokumentarfilm

Der Dokumentarfilm erzählt die überwältigende Geschichte des jungen couragierten Historikers Emanuel Ringelblum, der im Warschauer Ghetto ein Untergrundarchiv initiierte und leitete, in dem Tagebücher und Fotos, NS-Verordnungen und jiddische Poesie gesammelt und vergraben wurden, um der Nachwelt ein authentisches Zeugnis zu geben – vom Leben im Ghetto und den Verbrechen der NS-Besatzer.

„Wer schreibt unsere Geschichte? Wie können wir sicherstellen, dass unsere Erlebnisse, unsere Traditionen, unser Leid durch unsere eigenen Zeugnisse und nicht nur aus der menschenverachtenden Perspektive der Nazis überliefert werden?“ Getrieben von diesen Fragen und Motiven haben der junge couragierte Historiker Emanuel Ringelblum und seine rund 60 Mitstreiter während des Zweiten Weltkriegs über Jahre hinweg ein Geheimarchiv im Warschauer Ghetto betrieben und gefüllt. Unter dem Tarnnamen „Oneg Shabbat“ („Freude am Sabbat“) sammelten und vergruben die Mitglieder der geheimen Vereinigung Fotos, Tagebücher, NS-Verordnungen und jiddische Poesie, um der Nachwelt ein authentisches Zeugnis vom Leben im Ghetto und den Verbrechen der NS-Besatzer zu geben. Nur drei von Ringelblums Mitstreitern überlebten den Holocaust, darunter Rachel Auerbach, aus deren Perspektive die Dokumentation erzählt wird. Dank ihrer Hilfe und Beharrlichkeit konnte nach Ende des Krieges in mehreren Suchaktionen ein Großteil der Archivalien aus den Trümmern geborgen werden. Seit 1999 ist das Ghettoarchiv Weltdokumentenerbe der UNESCO. Der Film von Roberta Grossman schildert die Entstehungsgeschichte des Untergrundarchivs, über die Räumung des Ghettos bis zum Auffinden der vergrabenen Dokumente nach dem Krieg. Mit aufwendigen Spielszenen, zeithistorischen Aufnahmen, renommierten internationalen Experten und vielfältigen Auszügen aus den überlieferten Tagebüchern werden das alltägliche Leiden im Ghetto, der Hunger, die Verzweiflung und die leidenschaftliche gemeinsame Arbeit an einer eigenen, jüdischen Überlieferung veranschaulicht.

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„Das Geheimarchiv im Warschauer Ghetto“

Regie: Roberta Grossman
Land: USA
Jahr: 2018
Dauer: 86 min.

zu sehen in HD bis 14.04.2019 in der ARTE-Mediathek

und auf Youtube

Hintergrund:

Die Sammlung des Geheimen Archivs / Oneg Shabbat wird im Jüdischen Historischen Institut in Warschau aufbewahrt. Sie umfasst 1.680 Archivposten mit etwa 25.000 Seiten. Ihre polnische Bezeichnung dort lautet: „Konspiracyjne Archiwum Getta Warszawskiego. Archiwum Emanuela Ringelbluma“.

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Sehenswert!

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