
„Als gäbe es mich nicht“ von Slavenka Drakulić
Stockholm, Karolinska Krankenhaus, 27. März 1993: S., eine junge Lehrerin aus Bosnien, Muslimin und Asylantin in Schweden, hat gerade ein Kind zur Welt gebracht. Aber im Gegensatz zu den anderen Babies auf der Station hat dieses Neugeborene weder Sicherheit noch Heimat. Es hat keinen Namen und statt eines Vaters sehr viele: die gesichtslose Masse der Soldaten, die S. in einem serbischen Frauenkonzentrationslager immer und immer wieder vergewaltigt haben.