Der Youtube-Kanal Deutschland3000 hat ein Video gedreht indem sich unterschiedlichste Frauen äußern, die eines gemeinsam haben: sie hatten eine Abtreibung. Im Interview mit Deutschland3000 sprechen Frauen, die selbst vor dieser schwierigen Entscheidung standen, über ihre Entscheidung zum Schwangerschaftsabbruch und ihre Meinung zur aktuellen Debatte um den Paragraphen 219a.
Deutschland3000 schreibt dazu:
Was sagen Frauen, die schon mal eine Abtreibung hatten, zur aktuellen Debatte um §219a? “Das ist etwas, was nicht vermarktet werden kann. Es wird dargestellt, als wäre das die neueste Handtasche, die Frauen haben wollen und die darf aber nicht vermarktet werden, weil ansonsten wird sie zu Tausenden gekauft.”
Auch die PULS-Webreportage von Bayerischen Rundfunk widmet sich den aktuellen Gegebenheiten in Deutschland für Frauen, die eine Schwangerschaft abbrechen möchten.
PULS-Reporterin Ariane Alter spielt ein realistisches Szenario durch – ungewollt schwanger in der 7. Woche, 21 Jahre, nach einem One-Night-Stand – von der ersten Recherche im Internet bis zur Frauenärztin, die den Abbruch durchführen würde.
Abtreibung: Das kommt auf mich zu!
Darf ich einfach so abtreiben?
Wie man wann abtreiben darf, ist im Paragraf 218 im Strafgesetzbuch geregelt. Ja, Abtreibung ist in Deutschland eine Straftat: „Wer eine Schwangerschaft abbricht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“ Im Gesetz ist geregelt, unter welchen Bedingungen eine Frau abtreiben kann und dabei straffrei bleibt:
Zu den Bedingungen gehört zum Beispiel, dass der Abbruch nur durch einen Arzt und nur in den ersten 12 Wochen ab der Empfängnis durchgeführt werden darf. Außerdem gilt für die meisten Schwangeren, dass sie an einem staatlich anerkannten Beratungsgespräch teilnehmen müssen. In dem Gespräch muss die Frau bestätigen, dass sie die Schwangerschaft in eine unzumutbare Notsituation bringen würde. Was eine „unzumutbare Notsituation“ ist, entscheidet aber nicht die Beraterin, sondern die schwangere Frau.
Gründe für Abtreibung laut Pro Familia Beraterin:
Ariane entscheidet sich für ein Beratungsgespräch bei Pro Familia in München. Die Beraterin erklärt ihr, dass die meisten Schwangeren, die sie wegen einer Abtreibung besuchen, zwischen Ende zwanzig und Mitte dreißig sind. Einer der wichtigsten Gründe sei, das schwangere Frauen kein Kind ohne Vater großziehen möchten. Dazu kommen finanzielle Gründe und inzwischen auch die schwierige Wohnungssituation in vielen Städten. Laut der Beraterin kommen junge Akademiker zu ihr, die schlicht keinen Platz für ein Kind haben. Sie leben zu zweit in einer Ein-Zimmer-Wohnung, weil sie nichts anderes finden oder eine größere Wohnung zu teuer ist.
Sehenswert!
Bild: Screenshot Deutschland3000