Im Rahmen der Kampagne „One Billion Rising“ finden wie jedes Jahr am Valentinstag auch dieses Jahr weltweit Demos und Aktionen gegen Gewalt an Frauen statt.
Auch in Deutschland beteiligen sich 175 Städte mit Tanzflashmobs und offenen Bühnen an der Aktion.
Auch in München wird es m Rahmen der Aktion von 15.30 bis 20 Uhr auf dem Marienplatz, einen Tanz-Flashmob gegen Gewalt an Frauen und Mädchen geben. Oberbürgermeister Dieter Reiter ist 2018 Schirmpate der Kampagne „One Billion Rising München“. Die Kampagne wird von der Gleichstellungsstelle für Frauen und vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München unterstützt. Weitere Informationen zur Aktion in München finden sich im Internet unter www.onebillionrising-muenchen.de
Auf der Deutschland-Seite der Kampagne findet ihr alle Städte, in denen Aktionen stattfinden: One Billion Rinsing Deutschland
Was ist One Billion Rising (OBR)?
One Billion Rising (engl.: eine Milliarde erhebt sich) ist ein weltweiter Tanz-Flashmob für ein Ende der Gewalt an Mädchen und Frauen, der jedes Jahr am 14. Februar statt findet.
Er wurde 2012 von Eve Ensler, eine US-amerikanische Schriftstellerin, Künstlerin, Aktivistin und Feministin, ins Leben gerufen. One Billion Rising ist die größte globale Massenaktion, die für die Beendigung von Gewalt an Frauen und Mädchen eintritt, mit mehr als 10.000 Veranstaltungen in etwa 190 Ländern. „One Billion“ (engl.), eine Milliarde, bezieht sich auf eine Statistik der Vereinten Nationen, die besagt, dass weltweit jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens vergewaltigt oder geschlagen wird. Auf die damalige Weltbevölkerung bezogen, ergibt das rund eine Milliarde Frauen, die physische oder sexuelle Gewalt erlebt. Mindestens ebenso viele Frauen, gerne mehr, sollen sich an diesem Tag erheben (RISE), alles liegen lassen (STRIKE) und für ein Ende der Gewalt an Frauen und Mädchen tanzen (DANCE). Tanz als Protestform, weil der gemeinsame Tanz im öffentlichen Raum ein kraftvolles Statement ist – und gerade Mädchen und Frauen, die durch Gewalt traumatisiert worden sind, über den Tanz zu ihrem Körper zurückfinden können. Und – weil es einfach Spaß macht!
Einer der Auslöser für Enslers ihren Aufruf waren die Äußerungen des US-amerikanischen Politikers der Republikanischen Partei Todd Akin über Abtreibungen, bei der selbst Schwangerschaften, die durch Vergewaltigung entstehen, nicht beendet werden dürften. Seiner Auffassung nach könne der weibliche Körper von sich aus eine Schwangerschaft verhindern, wenn es sich tatsächlich um eine Vergewaltigung gehandelt habe. Im August 2012 antwortete sie ihm in einem offenen Brief, dass er Millionen Frauen wahnsinnig gute („insanely good“) Gründe gegeben habe, sich zu erheben. Weltweit wurden eine Milliarde (engl. billion) Frauen zu Streiks und Protestkundgebungen aufgerufen. Indem sie ihre Häuser, Geschäfte und Arbeitsstellen verlassen und gemeinsam öffentlich tanzen, sollten sie ihre Solidarität und gemeinsame Kraft demonstrieren.
Bis September 2012 hatten Menschen aus 160 Ländern ihre Beteiligung an den Aktionen zugesagt. Mehr als 5000 Organisationen hatten sich der Kampagne angeschlossen. Unterstützt wird sie auch von zahlreichen Prominenten und Schauspielern wie Jane Fonda, Anne Hathaway, Rosario Dawson, Robert Redford, Charlize Theron, Yoko Ono sowie von Politikerinnen und Politikern, wie Stella Creasy, Mitglied im britischen Parlament, Michelle Bachelet, Direktorin der UN Women sowie dem Europaabgeordneten und Vorsitzende des EP-Ausschusses für die Rechte der Frau und Gleichstellung der Geschlechter, Mikael Gustafsson und der US-amerikanischen Politikerin der Demokratischen Partei Nancy Pelosi. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon unterstützte die Aktion ausdrücklich und machte deutlich, dass man sich auch über den Tag hinaus engagieren müsse. „Dies muss ein Tag sein, auf den Handlungen folgen.“
In Deutschland hatten Gruppen in 195 Städten ihre Teilnahme zugesagt. Künstler in Deutschland, die den Aktionstag unterstützten, sind zum Beispiel die Schauspielerin Ulrike Folkerts, die Rapperin Sookee, die für die Kampagne den Hip-Hop-Song One Billion („Sookie erhebt sich“) geschrieben hat, oder der Sänger Joachim Witt.
Am 14. Februar 2013 nahmen in 205 Ländern Menschen, die meisten waren Frauen, in Protestzügen, spontanen Happenings und bei Tanz- und Kunstaktionen an der Kampagne teil. So gab es auch Aktionen in ganz Deutschland. In Berlin gab es gleich mehrere Proteste: am Brandenburger Tor (2013 mit 5000 Teilnehmern, 2014 mit 3000 Teilnehmern), Pariser Platz und auf dem Alexanderplatz in Berlin, dort mit rund 200 Teilnehmern. Aber auch in vielen anderen Städten, wie Bremen, Hamburg, Köln, München, Nürnberg, Stuttgart gab es Tanz und Trommelaktionen. Der Gema-freie Song Break the Chain (Zerbrich die Ketten) von Tena Clark wurde von verschiedenen Sängerinnen und in mehreren Sprachen aufgenommen und war so etwas wie die gemeinsame Hymne der Kampagne. Die eigens entwickelte Choreografie dazu konnte zuvor mithilfe von YouTube-Videos einstudiert werden.
Das Event findet seitdem jährlich am 14. Februar weltweit statt.
Unterstützenswert!