Die Partei will wissen, wie viele Schwerbehinderte einen Migrationshintergrund haben. Die Anfrage erinnert an die düstersten Kapitel deutscher Geschichte.
Die AfD hat unlängst eine kleine Anfrage an die Bundesregierung gestellt: sie will wissen, ob es einen Zusammenhang zwischen Inzucht und Schwerbehinderung gibt – und ob die gestiegene Zuwanderung etwas damit zu tun hat. Unter anderem fragt sie wie viele der in der Bundesrepublik lebenden Schwerbehinderten keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. In ihrem Antrag berufen sich die die Abgeordneten Nicole Höchst, Franziska Gminder, Jürgen Pohl und Verena Hartmann auf mehr als 7,6 Millionen Menschen (9,3 Prozent der Gesamtbevölkerung) mit Schwerbehindertenausweis – 67.000 Fälle mehr als im Jahr 2013.
Die Vice stellt zurecht die Frage: gibt es da „Parallelen zur Euthanasie im Dritten Reich?“
„“Dieser Antrag strotzt vor Ignoranz und Unkenntnis der Gesellschaft“, sagte die stellvertretende Berliner Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung, Heike Schwarz-Weineck, gegenüber VICE. Die Anfrage suggeriere, dass die meisten Behinderungen durch Inzucht kommen würden. Dabei sei Inzucht nur für einen kleinen Teil der Schwerbehinderungen ursächlich. Den „Handlungsbedarf“, den die AfD vermutet, sieht sie also nicht. In den Sozialen Medien empörten sich Nutzer über die Anfrage der AfD und den suggerierten Zusammenhang zwischen Migration und einem Anstieg der Anzahl der Menschen mit Schwerbehinderung.“
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Ich zitiere an dieser Stelle gerne unseren ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker:
„Nicht behindert zu sein, ist ein Privileg, dass jedem von uns jederzeit genommen werden kann.“
Schäm dich, AfD!
Euer Attitudeblog
Weitere Artikel zum Thema:
„Ethikrat-Chef empört über AfD-Anfrage zu Menschen mit Behinderung“ – aus dem Ärzteblatt